Who is still alive

Who is still alive

Eine Karte von Gaza, seinen Städten, Lagern und Stadtteilen. Weisse Farbe auf schwarzem Boden. In den notdürftig gezeichneten Umrissen erzählen neun Flüchtlinge, die der Hölle entkommen konnten. Ihr früheres Leben, den Verlust von geliebten Menschen. Existenzen, die unterdrückt, aber noch nicht in Schutt und Asche gelegt wurden. Indem sie ihre Geschichten teilen, versuchen die Protagonisten, sich wieder mit sich selbst zu verbinden, keine Geister mehr zu sein. Vielleicht kehren sie ins Leben zurück.

Lesbian Space Princess

Lesbian Space Princess

Die introvertierte Prinzessin Saira, Tochter der lesbischen Königinnen des Planeten Clitopolis, ist am Boden zerstört: Ihre Freundin, die Kopfgeldjägerin Kiki, hat mit ihr Schluss gemacht! Saira sei einfach zu langweilig, sagt sie. Dabei hat sie ihr ein so schönes Beziehungsalbum gebastelt! Doch als Kiki von den Straight White Maliens, den Incels der Zukunft, entführt wird, muss Saira den Safe Space des queeren Weltraums verlassen und binnen 24 Stunden das Lösegeld überbringen: die königliche Labrys – eine goldene Doppelaxt von schier unglaublicher lesbischer Macht. Das einzige Problem… Saira hat sie nicht!

Umwerfend witzig, knallbunt und euphorisch, kompromisslos queer: Der erste Spielfilm des australischen Regie-Duos Leela Varghese und Emma Hough Hobbs ist ein mitreißender intergalaktischer Selbstfindungstrip mit Lust auf Krawall und ganz großem Herzen, irgendwo zwischen wilder Sci-fi-Musical-Komödie und heilsamer Coming-of-Age-Abenteuerreise. Dafür gab es auf der Berlinale 2025 den Teddy-Award und den 2. Platz beim Panorama-Publikumspreis. Ein riesiger Spass, finden wir.

Barbara Buser – Pionierin der Nachhaltigkeit

Barbara Buser – Pionierin der Nachhaltigkeit

Die preisgekrönte Basler Architektin Barbara Buser rettet Gebäude vor dem Abriss und baut sie mit recyceltem Material um. Sie verwandelt ehemalige Industrieareale in urbane Lebensräume, die für einen sorgsamen Umgang mit unserer Umwelt und miteinander stehen. So sind in Winterthur, Basel und Zürich öffentliche Räume entstanden, die zukunftsweisende Begegnungsorte sind. Als Frau, die in einer Männerdomäne erfolgreich ihren eigenen Weg geht, ist sie ein Vorbild für die junge Generation, die sich für eine nachhaltigere und gerechtere Welt einsetzt. Barbara Buser ist eine Pionierin der Nachhaltigkeit, die durch ihre Weitsicht, ihren Durchsetzungswillen und ihre unbändige Schaffenskraft beeindruckt.

Kalari Kid – She Hits Back

Kalari Kid – She Hits Back

In einer von geschlechtsspezifischer Gewalt geprägten Gesellschaft erobern Arushi (9) und Milena (21) mit Hilfe von Kalari, der ältesten Kampfkunst der Welt, ihren Platz zurück. Der Film Kalari Kid zeigt ihren Weg zur Emanzipation und zur Freiheit, um eines Tages die Frauen zu sein, die sie sein möchten.

Sie sind neue Heldinnen in einem Land, in dem Gewalt gegen Frauen historische und alltägliche Realität ist. Im gemeinsamen Kampf, sich in der Gesellschaft zu positionieren und damit Traditionen zu brechen, spielen Religion und Herkunft keine Rolle. Diese Frauen blicken in eine Zukunft, die sie selbst mit Anmut und Entschlossenheit zum Besseren gestalten wollen. Sie nehmen ihr Leben selbst in die Hand – und das mit einer jahrhundertealten Kampfkunst.

La Beauté de l’Âne

La Beauté de l’Âne

Die Filmemacherin Dea Gjinovci und ihr Vater, der seit sechzig Jahren im Exil in Genf lebt, kehren in sein Heimatdorf Makermal im Kosovo zurück. Das Dorf wurde im Krieg zerstört, und das Einzige, was blieb, sind die Erzählungen der noch lebenden Dorfbewohner. Es ist eine Gemeinschaft der Resilienz, und so ist auch ihre Geschichte. Gemeinsam mit diesen Menschen begeben sich die Filmemacherin und ihr Vater auf eine Spurensuche in die Vergangenheit und lassen die Erinnerungen des Vaters aus seiner Kindheit, das Kosovo der 1950er-Jahre, wieder aufleben. Sie enthüllen Erschütterndes, doch vieles bleibt unbeantwortet, beispielsweise das mysteriöse Verschwinden der Großmutter. Dea Gjinovci zeigt mit ihrem Docu-Fiction, wie wichtig es ist, Geschichte aufzuarbeiten.

Dreamers

Dreamers

Träume hinter verschlossenen Türen, Freiheit durch Fantasie und Hoffnung: Eine visuell-poetische Odyssee über die Suche nach Freiheit, Liebe und Freundschaft in einem Asylzentrum – und über die Notwendigkeit, Regeln zu brechen.

Isio ist aus Nigeria geflüchtet. Sie lebt ohne Papiere in England, bis sie aufgegriffen und in ein Asylzentrum gebracht wird. Dort hält sie sich an jede Vorschrift – in der Hoffnung auf ein faires Verfahren. Doch ihre Mitbewohnerin Farah sieht das anders: Wer sich an die Regeln hält, gewinnt hier nichts.

Während Isio versucht, in diesem Übergangsraum zu überleben, entstehen neue Freundschaften – und neue Gefühle. Doch je länger sie wartet, desto deutlicher wird, wie brüchig das Versprechen von Sicherheit ist. Wer überleben will, muss eigene Wege finden.

Das zärtliche, aber schonungslose Spielfilmdebüt von Joy Gharoro-Akpojotor ist inspiriert von ihrer eigenen Geschichte im britischen Asylsystem. Der Film feierte seine Weltpremiere auf der Berlinale 2025 und eröffnete das Pink Apple Queer Film Festival 2025.